VKE - Verband der Vertriebsfirmen Kosmetischer Erzeugnisse e.V.

2012: Prestige- und Luxuskosmetik in Deutschland erreicht 3,9 Prozent mehr Umsatz

Produkt- und Markenpiraterie nimmt bei Kosmetik dramatische Formen an

Konsumenten verzichten für Düfte und Cremes auf Schmuck, Kino- und Restaurantbesuche

Die Unternehmen des  selektiven Kosmetikvertriebs haben ein  Geschäftsjahr mit  Höhen  und  Tiefen hinter  sich. Das  wirtschaftliche  Gesamtergebnis blieb  hinter  den  Erwartungen  zurück.  Dennoch  konnte  die  Prestige- und  Luxuskosmetik 2012 ein erfreuliches Umsatzplus von 3,9 Prozent verbuchen.

Im Jahr 2012 wurden vom deutschen Zoll Kosmetikprodukte im Wert von 22,7 Mio. Euro beschlagnahmt. Dies bedeutet eine Verachtzehnfachung des Vorjahreswertes.

Für die Konsumenten hat Luxuskosmetik eine überdurchschnittlich hohe Bedeutung. Viele würden für Düfte und Cremes auf andere Produkte und Erlebnisse verzichten.

„Die  Erwartungen  der  Branche  waren  nach  den  Vorjahreszahlen  sehr hoch. Diese Hoffnungen erfüllten sich jedoch leider nicht. Dennoch sind 3,9 Prozent Umsatzzuwachs eine stolze  Leistung,  schließlich  war  das  gesamte  Marktgeschehen  in  Deutschland  von  vielen schwierigen  Einflüssen  wie  etwa  den Turbulenzen  auf  den  Finanzmärkten  gekennzeichnet. Für  das  laufende  Jahr  werden  wir  alles  daran  setzen,  der  Profanisierung  von  Luxus  und schleichenden Banalisierung  von  Prestigekosmetik  entgegenzuwirken.  Das  betrifft insbesondere  eine  unserer  größten  Herausforderungen:  den  Online-Handel  und  dessen markenorientierte Umsetzung.“,  sagt  Stephan  Seidel,  VKE-Präsident  und  Geschäftsführer Clarins.

Die vom VKE-Kosmetikverband repräsentierten 60 führenden Unternehmen der mittel- und höherpreisigen Kosmetik melden für 2012 ein erfreuliches Umsatzplus von 3,9 Prozent im Vergleich  zum  Vorjahr.  Im  Berichtszeitraum lag  der  Gesamtumsatz  der  Branche  damit  bei knapp 1,915 Mrd. €.

Aufwärtsentwicklung in wichtigen Segmenten
In den einzelnen Segmenten stellt sich die Entwicklung folgendermaßen dar: Die höchsten Zuwächse erzielt die Dekorative Kosmetik mit einem Plus von 5,3 Prozent. Die Nagellack-Euphorie  in  Deutschland  bleibt  ungebrochen. Lacke waren  auch  2012  der Wachstumsträger. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in Parfümerien und Warenhäuser 7,2 Millionen Nagellacke verkauft.
Hohe  Zuwächse  konnten  auch  die  Damendüfte mit  einem  Plus von  4,5 Prozent für  sich verbuchen.  Attraktive  Launches  und  der  stabile  Umsatz  mit  Klassikern  sorgten hier  für Impulse.
Die  Pflegende  Kosmetik – Gesichtspflege  und  Sonnenpflege  – hat  dem Druck  der  sog. Konsummarken standgehalten.  Das  Plus von  3,5 Prozent zeigt, dass die  Branche  mit  ihren Innovationen auf  dem  richtigen  Weg  ist und  die Verbraucher  wieder  mit  Leistung überzeugen kann.
Auch  im  vergangenen  Jahr  haben  die  Männer dem  Markt  zu  einem  deutlichen  Schub verholfen.  Mit  einem  Plus von  4,1  Prozent ist  im Segment  Herrenkosmetik erneut  eine deutliche Steigerung gelungen.
Klarer  Verlierer ist das Körperpflege-Segment mit einem Minus von 3,1 Prozent. Nach der Entspannung  im  Vorjahr,  ist  hier  wieder  Boden  an  den  sog.  Massenmarkt abgegeben worden.

„Die  Volkswirte sind  sich  für  2013  einig:  Nur  ein  starker  privater  Konsum  kann  positive Wachstumsimpulse in Deutschland geben. Das deckt sich mit den Einschätzungen der VKE-Mitglieder. 44 % der Firmen rechnen mit einer stabilen Konsumlust. Knapp 30 Prozent der Unternehmen erwarten steigende Erlöse. Der VKE-Kosmetikverband prognostiziert daher für 2013 unter  dem  Strich  einen  Umsatzzuwachs von  2,5  bis  3  Prozent“,  sagt  VKE-Präsident Stephan Seidel.

Dramatische Entwicklung bei Produkt- und Markenpiraterie
Die Deutschland-Zahlen  2012 zur  Produkt- und  Markenpiraterie  sind  für  Waren aus  dem Kosmetiksegment so dramatisch  wie  nie  zuvor.  Im vergangenen Jahr wurden Parfums und Kosmetik im Wert von 22,7 Mio. Euro beschlagnahmt. Das entspricht einer Steigerung zum Vorjahr  (1,3  Mio.  Euro)  von über 1.600 Prozent. Damit hat sich  das Segment Körperpflege mit 607.000 sichergestellten Produkten  innerhalb eines   Jahres zur zweitgrößten Kategorie beim Beschlagnahmewert entwickelt.

Martin  Ruppmann,  VKE-Geschäftsführer:  „Kosmetika  sind  ‚verdammt  nah  dran  am Menschen‘.  Kriminelle  Fälscher  nehmen  insofern  ganz  bewusst  Gesundheitsgefährdungen der  Konsumenten  in  Kauf.  Trotz  des  beeindruckenden  Einsatzes  und  großer  Erfolge  der Zollbehörden  bieten  sowohl  die  durchlässigen  Grenzen,  als  auch  die  unüberschaubare Menge kleinteiliger Produkteinheiten  gerade  bei  Kosmetik  weiterhin  zu  viele  Schlupflöcher für Produktpiraten. Zudem führt der Trend, immer billiger einzukaufen, zu einer vermehrten Fälschertätigkeit  mit  entsprechenden  Angeboten,  oftmals  im  Internet.  Eine  umfassende Strafrechtsverschärfung in Deutschland ist daher dringend notwendig.“

Luxus und Kosmetik
Fast 30 Prozent der Konsumenten würden nach einer aktuellen repräsentativen Studie von TNS  Infratest  für  Luxuskosmetik  (höher- bis  hochpreisige Kosmetikmarken ab  30  Euro) auf Schmuck verzichten,   im Schnitt jeder Fünfte auf einen Konzert oder Kinobesuch – bei den Frauen  sogar  jede  Vierte.  18  Prozent  wären  bereit, für  ein  besonders  hochwertiges Kosmetikprodukt  beim Restaurantbesuch  zurückstecken,  von  den  Frauen  auch  hier  jede Vierte.

Ein  Drittel  der  befragten  Frauen  und  ein  Viertel  der  befragten  Männer  kaufen Luxuskosmetik. Die Haupteinkaufsstätte ist dabei der stationäre Kosmetikfachhandel; mit 64 Prozent  die  deutlich  präferierte  Einkaufsstätte  von  Frauen,  gefolgt  von  Drogeriemärkten bzw. Kaufhäusern. Dort kaufen vorzugsweise die Männer. „Die Studienergebnisse machen deutlich, welche hohe Bedeutung Kosmetikprodukte für die Verbraucher haben. Die ungebrochene Begeisterung für den kleinen persönlichen Luxus im Alltag müssen  wir  nutzen,  um  die  Kunden  sowohl  im  Fachgeschäft  aber  auch  im  Internet abzuholen.  Entscheidend  sind  hier die  richtigen  autorisierten  Partner  und  der  qualitativ hochwertige  Auftritt.  Nur  so  können  Einkaufserlebnis,  Image der  Marke  und  Echtheit  des Produktes garantiert werden“, erläutert Martin Ruppmann.

Der VKE-Kosmetikverband, Berlin wurde 1952 in  Frankfurt am Main gegründet und nimmt die gemeinsamen  Berufs- und  Fachinteressen  der  Distributeure  bzw.  Hersteller  selektiv  vertriebener  Duft- bzw.  Kosmetikprodukte  in  Deutschland  wahr.  Mitglieder  des  VKE  sind  heute  fast  60  deutsche  Vertriebstöchter  ausländischer  Stammhäuser  bzw.  inländische  Kosmetikproduzenten,  die  über  200,  zum  Teil  weltbekannte  Marken und einen Umsatz von  2 Mrd. € repräsentieren.

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