VKE - Verband der Vertriebsfirmen Kosmetischer Erzeugnisse e.V.

Optimistische Prestigekosmetik: Umsatzplus von bis zu 8% für 2022 erwartet

Sustainability Beauty Pact: High-End Kosmetikbranche bündelt die Kräfte für mehr Nachhaltigkeit

Markenpiraterie: Onlinehandel bleibt wesentlicher Treiber der Entwicklung

 

Die vom VKE-Kosmetikverband repräsentierten knapp 60 führenden Unternehmen des mittleren- und gehobenen Kosmetikvertriebs in Deutschland haben ein weiteres von der COVID19-Pandemie geprägtes Geschäftsjahr 2021 überraschend gut gemeistert. Die Umsätze liegen mit einem Plus von 0,4 Prozent über den Erwartungen. Der Gesamtumsatz der Branche im Berichtszeitraum lag bei 1,95 Mrd. Euro (Einverkaufsumsätze in den Handel).

Das Thema Nachhaltigkeit mit all seinen vielschichtigen Facetten nimmt sowohl in den Strategieüberlegungen als auch im operativen Geschäft von immer mehr Unternehmen des Kosmetikbusiness eine wichtige Rolle ein. Die High-End Kosmetikbranche bündelt daher ihre Kräfte für nachhaltiges Handeln in der Initiative „Sustainability Beauty Pact“, um auf dem Weg zur Erreichung ökologischer und sozialer Ziele gemeinsam voranzukommen.

2021 wurden an den deutschen Außengrenzen 283.149 gefälschte Produkte aus dem Verkehr gezogen. Das sind 58 Prozent mehr als 2020. Der Wert der beschlagnahmten Beautyprodukte betrug 2,7 Mio. Treiber der Entwicklung ist weiterhin der globale Onlinehandel. Jedes zweite gefälschte Produkt kommt aus China, jeweils ca. 15 Prozent haben ihre Herkunft in der Türkei bzw. Hongkong.

 

Rückblick - Branchenergebnis 2021

Die VKE-Mitgliedsunternehmen erzielten im Geschäftsjahr 2021 einen Gesamtumsatz von 1,949 Milliarden Euro. Dies entspricht einem leichten Plus von 0,4 Prozent.

Damit liegt das Ergebnis über den ursprünglichen Erwartungen für die Prestigekosmetik. Ein Grund dafür ist das Wachstum der Online-Verkäufe. Aber auch die Duft-Kategorien mit ihrem hohen Anteil am Gesamtumsatz konnten durch eine erfreuliche Entwicklung entscheidend zum Gesamtergebnis beigetragen.

Damenduftserien sowie die Herrendüfte, die zusammen für 60 Prozent des Branchenumsatzes stehen, konnten ein Plus von 4,0 bzw. 1,4 Prozent verzeichnen. Interessant ist, dass der Umsatzzuwachs v.a auch durch höherpreisige Einkäufe, sprich die Entscheidung für ein Eau de Parfum statt ein Eau de Toilette, erreicht werden konnte.

Im Bereich der Pflegenden Kosmetik, also vorrangig bei Gesichtspflege und Sonnenkosmetik, verzeichneten die Mitgliedsunternehmen ein erfreuliches Umsatzplus von 5,7 Prozent. Reine Gesichtspflege aber auch Masken, Seren, Ampullen haben sich gut entwickelt und scheinen vermehrt Teil der Pflegeroutine zu werden.

Die Körperpflege, eine Kategorie die gut 10 Prozent des Branchenumsatzes verantwortet, zumindest ein Plus von 1,4 Prozent zu verzeichnen. Vor dem Hintergrund, dass dieses Segment seit vielen Jahren unter massivem Druck durch die Konsum- und Eigen-Marken aus dem LEH bzw. den Drogeriemärkten steht, ein durchaus beachtliches Ergebnis.

Die Dekorative Kosmetik bleibt der Verlierer auch im zweiten Pandemiejahr. Die Maskenpflicht, eine für viele durchgängige Homeoffice Situation und ein langer Lockdown bis Mai 2021 ohne Möglichkeiten zum Ausgehen führten zu einem Minus von 13,8 Prozent

 

Ausblick Geschäftsentwicklung 2022 –   5 Prozent Umsatzplus erwartet

Die ersten über 4 Monate des Jahres waren noch von fortgesetztem Maskentragen und massiven Einschränkungen beim Einkaufen geprägt. Aktuell gestaltet sich die Stimmung gestaltet aber überwiegend positiv. Die Online-Verkäufe scheinen sich bei knapp über 30 Prozent einzupendeln. Damit bleiben fasst 70 Prozent Branchenumsatz im stationären Handel. Die Innenstädte gewinnen an Attraktivität zurück.

Auch die VKE-Mitglieder sehen die wirtschaftliche Situation der Selektivkosmetik durchaus optimistisch. 21 Prozent bewerten sie als gut bis sehr gut - ganz anders als noch vor einem Jahr, als jeder Zweite die Lage als mangelhaft gesehen hat.

“Über 60 Prozent unserer Mitglieder sind guter Stimmung und rechnen aktuell mit einem Umsatzplus. Die positiven Erwartungen gehen über alle Kategorien. Man setzt auch wieder Hoffnungen auf die Dekorative Kosmetik “, erläutert Markus Grefer, VKE-Präsident und Geschäftsführer PUIG Deutschland.

„In den ersten vier Monaten des Jahres konnte sich die Kategorien Duft und Pflege bereits weiter gut erholen. Die Dekorative Kosmetik hat sich in diesem Zeitraum zwar noch negativ im Vergleich zum Vorpandemie-Hoch gezeigt, aber seit Mai wird wieder verstärkt in Präsenz getagt aber auch ausgegangen. Die Konsumfreude ist natürlich durch den Ukraine-Krieg und die Inflation getrübt, aber man gönnt sich doch wieder vermehrt den kleinen persönlichen Luxus eines neuen Lippenstifts. Ich bin daher insgesamt zuversichtlich und rechne mit einem Umsatzplus von 5 - 8 Prozent am Jahresende“, so Grefer weiter.

 

Sustainability Beauty Pact für die Branche

Auf dem VKE Summit Nachhaltigkeit am 28. April 2022 in Frankfurt am Main hat die High-End Kosmetikbranche sich auf den Weg gemacht, Kräfte und Ideen für nachhaltiges Handeln in einer Initiative bündeln, um neben ökonomischen insbesondere auch ökologische und soziale Ziele besser zu erreichen.

Gemeinsam für Schönheit mit Verantwortung lautet das Motto der Green Beauty Week, die in diesem Jahr erstmals stattfinden wird. Organisiert vom VKE-Kosmetikverband und gemeinsam von Industrie, Handel und Medien umgesetzt, findet das Endverbraucherevent in digitaler Form vom 01. bis 07. August 2022 statt.  Ziel ist es, bei den Konsumentinnen und Konsumenten von Beautyprodukten Aufmerksamkeit für das Thema Nachhaltigkeit zu schaffen.

Im Rahmen der Green Beauty Week soll insbesondere transparent dargestellt werden, was die Marken in Sachen Nachhaltigkeit bereits leisten. Über 750 Produkte bei allen relevanten Handelspartnern zeigen anlässlich dieser Aktionswoche, was Kosmetik-Marken bereits heute zu einem transparenten, nachhaltigen und zukunftsorientierten Wertewandel beitragen.

Der VKE-Kosmetikverband hat es sich mit dieser Initiative zum Ziel gesetzt, möglichst viele Marktpartner sowie die Lieferanten von Rohstoffen bzw. Vorprodukten zur Teilnahme an Nachhaltigkeitsinitiativen zu motivieren und die Öffentlichkeit über die grüne Mission und die Aktivitäten der Branche informieren; verbunden mit einer Spendenaktion für den NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.).

Bis zum VKE-Treff 2022 am 26. September 2022 soll zudem eine Green Charta für die Branche erarbeitet werden. Diese bietet den Branchenunternehmen dann die Möglichkeit, sich gemeinsamen Nachhaltigkeitszielen zu verpflichten.

„Diese Green Charta wird dann den Weg beschreiben, auf dem sich viele Kosmetikunternehmen und deren Partner bereits befinden, der aber sicherlich noch ein langer ist. Sie dient auch als Impuls und Signal für all diejenigen, die sich dieser Reise noch nicht ganz so weit vorangekommen sind bzw. sich nun erst anschließen,“ sagt Martin Ruppmann, VKE-Geschäftsführer.   

 

Produkt- und Markenpiraterie: Menge der Fälschungen im Beautysegment liegt bei Plus 58 Prozent

2021 wurden an den deutschen Außengrenzen 283 149 gefälschte Produkte beschlagnahmt. Das sind 58 Prozent mehr als 2020. Der Wert der ermittelten Beautyprodukte liegt mit 2,7 Mio. Euro allerdings unter dem Vorjahreswert. Die Fälscher scheinen hier auf auch auf Menge in niedrigeren Preissegmenten zu setzen und sich damit neue Zielgruppen zu erschliessen.

Treiber der Entwicklung bleibt der Onlinehandel, der in den Pandemiejahren auch hier ein massives Wachstum zu verzeichnen hatte.  75 Prozent der Aufgriffe erfolgen im Postverkehr.

Fast 90 Prozent der gefälschten Produkte kommt aus China, gefolgt von Hongkong und der Türkei.

Für den VKE-Kosmetikverband ist und bleibt die Eindämmung der Produkt- und Markenpiraterie daher ein Kernthema der Verbandsarbeit. Allerdings auch eine Aufgabe, die ohne eine konsequente Marktüberwachung nicht zu leisten ist. Ein ausdrücklicher Dank geht an einen starken Partner: Ohne den Zoll mit seinem unermüdlichen Einsatz wäre der Kampf noch weitaus schwieriger.

Martin Ruppmann, Geschäftsführer VKE-Kosmetikverband: „Deutschland war im Zeitraum 2017-2019 mit 47 % der weltweiten Zollbeschlagnahmen der gefährlichsten für die EU bestimmten gefälschten Waren das mit Abstand führende Bestimmungsland dieser gefälschten Waren in der EU. Beim Vertrieb sind Postpakete, bedingt durch die zunehmende Beliebtheit des Online-Shoppings, die bevorzugte Versandmethode für gefälschte Waren. Diese kleinen Pakete erschweren den Zollbehörden die Überprüfung und Entdeckung.“

Insgesamt wurden 60 % der beschlagnahmten gefährlichen Waren auf dem Postweg versandt; mit Blick auf den Wert der Beschlagnahmen war der Seeweg hingegen der vorherrschende Verkehrsträger. 

Konsumentinnen und Konsumenten müssen beim Onlinekauf besser geschützt werden. Der VKE-Kosmetikverband erwartet insofern von der EU endlich die Einführung weitreichender Sorgfaltspflichten für Onlinemarktplätze jeder Art und Größenordnung. Dazu gehört eine entsprechende Ausgestaltung des Digital Services Act (DSA).
 

Der VKE-Kosmetikverband, Berlin wurde 1952 in Frankfurt am Main gegründet und nimmt die gemeinsamen Berufs- und
Fachinteressen der Distributeure bzw. Hersteller selektiv vertriebener Duft- bzw. Kosmetikprodukte in Deutschland wahr.
Mitglieder des VKE sind heute fast 60 deutsche Vertriebstöchter ausländischer Stammhäuser bzw. inländische
Kosmetikproduzenten, die über 250, zum Teil weltbekannte Marken und einen Umsatz von knapp 2 Mrd. €
repräsentieren.


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Martin Ruppmann
Geschäftsführer VKE-Kosmetikverband
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Antje Brüne
Brüne Communication
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